Irland – Die (tatsächlich so) grüne Insel

Seit ich klein war habe ich immer davon gesprochen: Irland möchte ich unbedingt sehen! Wie ich darauf gekommen bin? Keine Ahnung, irgendwie hat es mich schon immer dorthin gezogen. Aber geschafft habe ich es erst jetzt.

VORBEREITUNGEN
Vor ca. einem halben Jahr stand fest, jetzt nehme ich die Insel in Angriff. Da mein Schatz leider nicht so reisefreudig ist wie ich, war meine Mama gleich dabei. Aber wo anfangen? Wir haben ein kleines Ferienhaus im Südwesten Irlands gefunden und uns sofort in die Aussicht verliebt. Die nächstgelegene Stadt war Kenmare, ca. 15 Minuten mit dem Auto entfernt. Dieses Ferienhaus haben wir für 1 Woche gebucht. Danach haben wir ein Apartement in Dublin für weitere 3 Nächte gebucht um auch die Hauptstadt erkunden zu können. Dann fehlte nur noch der Mietwagen (gebucht bei „Budget“ über die Seite www.rentalcars.com) und Flug (gebucht bei „Aer Lingus“).

Als nächtes überlegten wir, was wir an Ausrüstung brauchen werden und kamen zum Entschluss, dass wir uns wetterfeste Hosen und Wanderschuhe kaufen werden. Da wir noch einige Monate Zeit hatten, haben wir bis zum Weihnachts-Sale gewartet und uns dann Outdoor-Hosen bei Hervis gekauft und günstige Wanderschuhe bei Deichmann gefunden.

ANREISE
Am 4. März ging`s dann los. Mama um 6.00 Uhr früh abgeholt und ab zum Flughafen nach München. Wer sich jetzt fragt warum wir von München geflogen sind – ob Wien oder München, die Fahrzeit ist ziemlich gleich und von München weg sind die Flüge oft günstiger 😉
Also erstmal ca. 2 Stunden nach München, wo ich einen Parkplatz mit Shuttleservice gebucht hatte (auch oft günstiger als direkt am Flughafen zu parken). Mein Auto haben wir am Parkplatz abgestellt und der nette Herr brachte uns dann zu unserem Terminal. Dann war erstmal warten angesagt weil eine ganze (ich glaube) Schulklasse zurück nach Irland geflogen ist und das dauerte natürlich bis die alle eingecheckt haben. Um 11.00 Uhr ging`s dann auch pünktlich in die Luft 🙂
2,5 h sollte der Flug dauern, aber wir hatten anscheinend Rückenwind und waren bereits nach 2h in Cork angekommen, holten unsere Koffer und gingen erstmal was trinken und holten uns was zu Essen.
  

UND JETZT BEGINNT DAS ABENTEUER
Das erste Mal: Mietwagen abholen. Ich muss gestehen, ich war etwas nervös, aber ich mache mir sowieso immer zu viele Gedanken. Ob alles klappt, ob ich nichts vergessen habe usw. Die Mietwagen-Schalter waren direkt im Flughafengebäude und den Herren musste ich erstmal darum bitten, etwas langsamer zu sprechen xD Englisch ist großteils kein Problem für mich, aber mit dem Dialekt, so schnell und meine Angst etwas falsch zu machen – das war etwas too much :-p
Aber war ja kein Problem und wir haben unseren Schlüssel erhalten. Ein kleiner, schwarzer Opel Corsa sollte es sein. Den mussten wir erstmal draußen auf einem riesen Parkplatz finden. Natürlich, wie sollte es in Irland anders sein, bei Sturm und strömenden Regen. Geile Begrüßung, danke Irland 😀

Das Navi haben wir selbst mitgenommen und ich habe vorab schonmal alle Adressen bzw. Koordinaten eingegeben, die wir so brauchen würden. Jetzt stand uns eine ca. 1,5-stündige Autofahrt bis zum Ferienhaus bevor. Autofahren musste meine Mama, da man mit 23 in Irland fast keine Chance hat einen Mietwagen zu bekommen. Entweder generell erst ab 26 oder mit einem gewaltigen Aufschlag. Herausforderung Nr. 1: fahren auf der linken Seite. Herausforderung Nr. 2: auch alles andere ist Seitenverkehrt (Lenkrad ist rechts, schalten mit links).
  

Als wir schon 3/4 unserer Strecke geschafft hatten und wir uns in der Idylle Irlands befanden, meinte unser Navi „bitte links abbiegen. Gesagt – getan und wir standen vor einem riesigen Schild „Road closed“. Das fanden wir so gar nicht nett, vor allem das Navi konnte uns keinen anderen Weg vorschlagen. So blieb uns nichts anderes übrig als in die andere Richtung zu fahren und einfach mal zu gucken was kommt. Wir kamen bei einem kleinen, süßen „Pancake Cottage“ vorbei, wo wir kurz angehalten und nach dem Weg gefragt haben. Gottseidank konnten sie uns helfen und zeigten uns auf der Karte wie wir die Straße umfahren können. Nach gefühlten 5h haben wir laut Navi unser Ziel erreicht (sollte das Ferienhaus sein), leider standen wir mitten in Kenmare in der Stadt. Also fuhren wir weiter, anhand der Wegbeschreibung die wir vom Vermieter bekommen hatten. Und dann waren wir endlich am Ziel 😀 An dem Abend sind wir einfach nur noch in`s Bett gefallen.
  
   

Tag 2: Am zweiten Tag haben wir mal in Ruhe ausgepackt, gechillt und den Ausblick genossen. Am Nachmittag haben wir einen Spaziergang in der Umgebung gestartet.
  

Tag 3: Unser erster Tagesausflug. Als erstes sind wir nach Kenmare gefahren und haben ein paar Lebensmittel eingekauft. Danach ging`s weiter zum Killarney National Park. Neben der Straße gibt es oft Ausbuchtungen wo man stehen bleiben und die Aussicht genießen kann. Ein toller Start in diesen aufregenden Urlaub und am Abend planten wir die nächsten paar Tage.
 

Tag 4: An diesem Tag sind wir zum Blarney Castle & Gardens gefahren. Ca. 1,5h Fahrt. Meistens braucht man aber etwas länger, weil die Straßen teilweise echt mies sind. Der Eintritt hat 15€/Person gekostet.
  
  

Tag 5: Wieder 1,5h Fahrt zum „Mizen Head“. Irlands südwestlichster Zipfel. Nach 6€ Eintritt kann man einige Stunden bei den Klippen verbringen. Es gibt viele verschiedene Plattformen und jede bietet eine andere, unfassbare Aussicht. Sogar eine Gruppe Seehunde konnten wir unter der Brücke beobachten. Aus der ehemaligen Signalstation haben sie ein Museum gemacht, indem gezeigt wird wie die Leute dort arbeitete und gelebt haben. Wir waren fast alleine dort und konnten so den Moment total genießen, ohne großen Touristenansturm.
  
 

Tag 6: Die berühmten „Cliffs of Moher“. Dieser Ausflug war der Längste. Die Klippen waren ca. 3,5h von uns entfernt. Aber wir wollten sie uns nicht entgehen lassen. Wir sind früher als sonst losgefahren und kamen gegen Mittag bei den Klippen an.  Für 6€ hatte man den Parkplatz sowie die Eintrittskarte bezahlt. Die Cliffs of Moher sind Irlands meistbesuchte Naturattraktion und das merkt man auch. An den vergangenen Tagen haben wir nicht so viele Leute bei unseren Touren gesehen wir hier. Viele Reisebusse mit Touristen kamen nach der Reihe an. Da das Gelände aber so weitläufig ist, haben sich alle schön aufgeteilt. Die Klippen sind unglaublich schön und dennoch haben wir beide gesagt das im Vergleich der „Mizen Head“ aufregender und spannender war. Nichts desto trotz auch ein wunderschöner Tagesausflug mit toller Aussicht.

Tag 7: Nach den vielen Stunden im Auto und zu Fuß in den letzten Tagen, brauchten wir wieder mal einen Tag zum entspannen. Wir haben nochmal alle Fotos der letzten Tage durchgeschaut und am Abend haben wir dann langsam unsere Koffer gepackt.

Tag 8: Byebye Natur und hallo Dublin! Nach einer Woche im Ferienhaus, fuhren wir ca. 4h nach Dublin, auf die andere Seite der Insel. Was für ein Unterschied! Vorher absolute Ruhe, fast keine Menschen und dann die Großstadt. Auch bei diesem Apartement haben wir vorher eine Mail bekommen mit Infos wo wir unser Auto kostenlos parken können und die Codes um in das Apartement zu kommen. Als wir unser Auto geparkt hatten, sind wir samt Gepäck gleich mal in die falsche Richtung gelaufen und waren dann etwas angepisst als wir alles zurücklaufen mussten 😀 Nur noch schnell das Nötigste ausgepackt und wir sind wieder in`s Bett gefallen.
  

    

Tag 9: Wir haben uns ein Taxi gerufen und ließen uns einfach mal zu einem Einkaufscenter fahren, welches wir vorher im Internet rausgesucht haben. Von dort aus konnten wir die Stadt erkunden. Da Sonntag war, haben wir mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt gerechnet. Aber wir wurden eines Besseren belehrt 😀 Geht niemals sonntags auf die O`Connel Street (eine der Haupt-Einkaufsstraßen) wenn ihr nicht so auf Menschenmassen steht. Wir wurden großteils durch die Straßen geschoben und auch im Trinity College, in der großen Bücherei waren so viele Leute, dass man es gar nicht richtig genießen konnte. Trotzdem waren wir wieder einige Stunden unterwegs und am Abend ziemlich platt.

Tag 10: Eigentlich wollten wir uns noch das Kilmainham Goal ansehen, aber da hätten wir vorher Tickets buchen müssen, das haben wir übersehen. Also sind wir einfach nochmal in die Stadt gefahren und was soll ich sagen – es war das genaue Gegenteil zum Vortag. Wir hatten sehr nette Taxifahrer, es waren viel weniger Menschen unterwegs und wir konnten ganz gemütlich durch die Straßen schlendern. So hatten wir uns das vorgestellt 😀 Wir waren shoppen, haben Souvenirs gekauft und sind dann noch durch Temple Bar gegangen (jaaa das ist ein ganzer Stadteil, nich nur die rote Bar 😀). Am Abend haben wir dann schon unsere Koffer gepackt bzw. gestopft weil meiner fast zu klein wurde 😀
 

ABREISE
Um 10:00 Uhr mussten wir aus dem Apartement draußen sein, hatten aber noch genug Zeit bis unser Flug ging. Also haben wir unser Gepäck zum Auto gebracht und haben uns in ein Café/Restaurant („The Lovely Food Company“) gesetzt. Das war ein süßer, sehr kleiner Laden – sehr unscheinbar. Aber sehr nette Leute und das Essen sah fantastisch aus. Da wir kurz vorher aber gefrühstückt haben, hatten wir keinen Hunger und Lust auf ein Full English Breakfast (Speck, Spiegelei, Bohnen, Schwammerl & Würstchen) werde ich sowiso nie haben 😀 Nach einiger Zeit machten wir uns dann auf zum Flughafen (ca. 20 Min.) und suchten erstmal das Gelände wo wir den Mietwagen zurückgeben konnten. Das ging auch alles schneller als gedacht. Kaum hatten wir das Auto geparkt, ging schon ein Mitarbeiter rundherum, überprüfte die Tankfüllung und fuhr das Auto in die Waschanlage. Wir gingen dann rein und gaben den Schlüssel ab und haben sogar eine Gutschrift erhalten, weil wir das Auto vollgetankt zurückgebracht haben (war aber auch so ausgemacht)^^
Eine Dame fuhr uns dann mit einem Shuttle zum Terminal und dann begann die ganze Prozedur wieder von vorne. Einchecken – warten – was trinken – Sicherheitskontrolle – warten – heimfliegen – 2h Autofahrt von München nach Hause 😀
 
  

FAZIT
Auf jeden Fall eine Reise wert! Falls du auch überlegst nach Irland zu reisen, tu es. Du wirst es bestimmt nicht bereuen. Die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich – die Natur ist atemberaubend. Für uns war es mal ein ganz anderer Urlaub, da wir sonst nur Strand- und Sommerurlaube gemacht haben. Und auf jeden Fall einen Mietwagen nehmen. Auch wenn wir öfter mal geflucht haben, weil wir wieder auf einer super engen Straße gelandet sind – wir hätten vieles sonst nicht gesehen!

  • Killarney National Park

    Killarney National Park

  • Mizen Head Bridge

    Mizen Head Bridge

  • Mizen Head

    Mizen Head

  • Long Room im Trinity College

    Long Room im Trinity College

  • Killarney National Park

    Killarney National Park

  • Feen-Häuschen beim Blarney Castle

    Feen-Häuschen beim Blarney Castle

  • Mizen Head

    Mizen Head

  • Mizen Head

    Mizen Head

  • Blarney Castle & Gardens

    Blarney Castle & Gardens

  • Cliffs of Moher

    Cliffs of Moher

  • Cliffs of Moher

    Cliffs of Moher

  • Blarney Castle & Gardens

    Blarney Castle & Gardens

  • Aussicht vom Ferienhaus

    Aussicht vom Ferienhaus

  • Dublin

    Dublin