Die 4 besten Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe

Viel zu oft reden wir über unsere schlechten Entscheidungen. Generell redet man viel mehr über Negatives als über Positives. Aber jetzt erzähle ich mal von meinen persönlichen, besten Entscheidungen die ich bisher getroffen habe. Bei manchen sehe ich auch erst hinterher was es mir doch alles gebracht hat.
SCHULE VORZEITIG BEENDET UND EINE LEHRE ANGEFANGEN

Ja, ich habe in der zweiten Klasse HAK mittendrin aufgehört weil ich einfach keine Lust mehr hatte. Jeder kennt diese Phase: keine Lust mehr, Lehrer nerven, usw. Aber bei mir war es ein richtiges Tief. Ich war nie schlecht in der Schule, ich hatte nur einfach keinen Bock mehr. Und um gottes willen, ich will natürlich niemanden einreden es sei gut die Schule abzubrechen. Nein. Bei mir hätte es nur keinen Sinn mehr gehabt wenn ich weitergemacht hätte. Ich war felsenfest davon überzeugt abzubrechen. Meine Mama war damals natürlich gar nicht glücklich als ich ihr gesagt hab das ich aufhören möchte. Das kam gar nicht in Frage. Sie hat sich oft und lange mit meinen Großeltern unterhalten und meine Oma und mein Opa haben ihr dann gesagt das es doch keinen Sinn macht, wenn ich weiterhin in die Schule gehen muss. Jap ich hab die coolsten Großeltern auf der Welt 🙂

So kam es, das meine Mama das Formular unterschrieben hat, ich hab die Schule verlassen und hab mich auf die Suche nach einer Lehrstelle gemacht. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich den Satz gehört habe: „Später wirst du es bereuen das du abgebrochen hast – dann kannst du dich in die Abendschule setzen weil du doch die Matura willst!“. Äääähm nope. Ich kann aus voller Überzeugung sagen ich bereue es nicht, kein bisschen. Ich war dann ein halbes Jahr zuhause, bis ich endlich eine Lehrstelle als Bürokauffrau bekam.

LEHRE DURCHGEZOGEN

Du denkst dir jetzt vielleicht, ja Lehre durchgezogen – toll, das macht ja eigentlich jeder. Das ist mir auch klar, dass das jetzt nicht so besonders ist. Aber für mich persönlich hat es eine riesen Bedeutung. Ich hatte einen super cholerischen Chef. Ich war damals 17 Jahre alt und konnte nicht damit umgehen wenn mich jemand fremdes anschreit und hinstellt als wäre ich die allergrößte Enttäuschung dieser Welt. Ich habe soooo oft gedacht „ich schmeiß alles hin, ich halte das nicht mehr aus“. Ich dachte aber immer an meinen Opa – ich wollte ihn nicht enttäuschen weil er hat sich so eingesetzt als ich die Schule schmeißen wollte, also hab ich diese verdammten 3 Jahre durchgezogen. Wie oft habe ich mir auf der Toilette die Augen ausgeheult. Wenn ich heute daran denke, das würde ich mir nie wieder von jemanden gefallen lassen. Aber das ist auch das Gute daran. Es hat mich stark gemacht. Unglaublich stark wie ich finde.

GEWERBE ANGEMELDET

Im November 2014 hab ich mir das Fotografen-Gewerbe angemeldet. Damals hatte ich eigentlich nur den Gedanken „Ja dann kann mir vom Finanzamt her nichts mehr passieren – sollte ich doch mal für ein Shooting bezahlt werden“. Ich glaube den Gedanken hatte so gut wie jeder :p

Mit dem Gewerbe kamen dann auch mehr Kosten auf mich zu. Aber ich konnte viel unbeschwerter Aufträge annehmen, weil ich mir keine Sorgen machen musste. Ich kann Rechnungen schreiben ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Natürlich muss man auf gewisse Sachen achten – Kleinunternehmerregelung, wie viel darf man verdienen, usw.. Aber den Dreh hat man doch schnell raus.

NICHT MEHR SO VIEL NACHZUDENKEN

Klingt doof, ist aber so. Ich bin ein Mensch, der sich über alles den Kopf zerbricht. Damit ich habe ich aufgehört. Das heißt nicht, das mir alles egal ist. Nein. Mittlerweile denke ich mir einfach „hey ich bin jung und jetzt ist die beste Zeit um was zu erleben“ oder? Vielleicht habe ich ja irgendwann meine eigene Familie, Kinder und dann sind viele Dinge nicht mehr „einfach so“ möglich. Natürlich überlege ich ob es zeitlich und auch geldmäßig passt – z.B. ob ich mir den Workshop leisten kann, oder dieses Wochenende in Deutschland beim Fotografentreffen. Wenn`s passt und ich Lust drauf hab dann mach ich es und wenn es nicht geht – ja dann eben nicht. Dann sollte es nicht sein und es kommt was Besseres nach ( hat sich bei mir schon oft genug bewiesen)

So, das waren meine bisher besten Entscheidungen. Hast du auch auch schon solche Entscheidungen wo du denkst „das war das Beste, was ich machen konnte“. Oft sieht man`s auch erst später was einem die Erfahrungen, wegen dieser einen Entscheidung, gebracht haben. Hinterlass mir doch einen Kommentar mit deiner besten Entscheidung – ich freue mich darauf sie zu lesen 🙂